Das Arbeiten mit Gasbrennern auf einer Baustelle erfordert die Einhaltung von Sicherheitsstandards. Nachfolgend die...
Was nennt man eine neutrale Flamme?
Die Acetylen-Sauerstoff-Flamme wird durch die Verbrennung einer Mischung aus zwei Gasen erzeugt: Acetylen und Sauerstoff. Je nach Bedarf verändern Sie die Gasanteile, um eine neutrale, oxidierende oder karburierende Flamme zu erzeugen.
Die 3 Zonen der Acetylen-Sauerstoff-Flamme
Um die verschiedenen Flammentypen zu unterscheiden, muss man die drei Zonen der Acetylen-Sauerstoff-Flamme beachten. Es folgt die Beschreibung bei einer neutralen Flamme, bei der Sauerstoff und Acetylen zu gleichen Teilen verwendet werden.
Zone 1: primär
Der primäre Bereich wird als Flammenkegel bezeichnet. Seine Temperatur liegt bei rund 3.050 °C.
Der Flammenkegel ist der blendende kegelförmige Teil der Flamme. Er bildet den Anfang der Reaktion des Gemischs aus gleichen Teilen Sauerstoff/Acetylen, das an der Düse des Acetylen-Sauerstoff-Brenners erzeugt wird. Die Verbrennung des Gasgemisches entsteht durch die Reaktion zwischen dem Oxidationsmittel (Sauerstoff) und dem Brennstoff (Acetylen).
Zone 2: reduzierend
Die reduzierende (oder normale oder neutrale) Zone befindet sich in der Mitte der Flamme. Hier beträgt die Temperatur etwa 3100 °C, ist also die heißeste Stelle der Flamme. Dies ist der aktive Teil der Flamme, in dem die Primärverbrennung stattfindet. Die Konturen erscheinen verschwommener als die des Kegels und die Farbe tendiert ins Blaue.
Dieser Bereich gilt aufgrund seiner chemischen Beschaffenheit, die die Oxidation des erhitzten Metalls verhindert, als reduzierend. Die reduzierende Zone hat sogar die Fähigkeit, die Oberfläche zu desoxidieren.
Zone 3: sekundär
Die sekundäre Zone ist der Flammenmantel mit einer Temperatur von etwa 2750 °C, dem am wenigsten heißen Teil der Flamme. Dies ist der Teil, der am wenigsten hell ist. Hier wird der Luftsauerstoff aufgefüllt, um die vollständige Verbrennung der aus der Reaktion in der Primärzone resultierenden Gase zu erreichen. Denn im Flammenmantel befinden sich die verbrannten Gase, die sich mit der Atmosphäre vermischen. Sie werden aufgrund ihrer Temperatur sichtbar. Da sich die Primärverbrennung oft als unvollständig erweist, endet sie im Flammenmantel. Mit dem Kontakt mit der Umgebungsluft sinkt die Temperatur allmählich.
Die 3 Arten der Acetylen-Sauerstoff-Flamme
Die Acetylen-Sauerstoff-Flamme kann oxidierend, karburierend oder neutral (oder normal) sein. Sie erhalten die gewünschte Flammenart, indem Sie den Gasfluss regulieren, um das Gleichgewicht zwischen Acetylen und Sauerstoff nach Belieben einzustellen.
Die neutrale oder normale Flamme
Die neutrale oder normale Flamme wird traditionell zum Schweißen von Kupfer und Stahl verwendet. Sie entsteht durch eine ausgewogene Mischung der beiden Gase.
Der Flammenkegel ist glänzend weiß. Beim Austritt aus der Düse ist die Form vollkommen klar.
Die oxidierende Flamme
Die oxidierende Flamme verwendet einen Überschuss an Sauerstoff. Flammenmantel und Flammenkegel sind kürzer als die der neutralen Flamme. Bei der Erzeugung der Flamme entsteht ein typisches Zischen. Der Mantel der oxidierenden Flamme erscheint heller.
Die oxidierende Flamme wird zum Löten, Messing- und Bronzeschweißen verwendet.
Die karburierende Flamme
Bei der Karbidflamme wird überschüssiges Acetylen verwendet. Der Kegel wird praktisch zylindrisch, aber mit Konturen, die unregelmäßigere Formen erzeugen. Er hat eine recht blasse bläuliche Farbe.
Die Karbidflamme ist nicht zum Schweißen von Stahl geeignet, sondern eher zum Schweißen von Aluminium, Blei, Zink und Gusseisen.
Eine sehr stark karburierende Flamme wird für die Beschichtung von Stellite verwendet, einer Metalllegierung, deren Hauptbestandteil Kobalt und deren Hauptlegierungselement Chrom ist.